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Das Maurerhandwerk geht zurück auf die Römer. Diese brachten das Handwerk nach Germanien. Dort war bislang nicht aus Stein, sondern nur aus anderen Materialien gebaut worden. Nachdem die Germanen die Römer besiegt hatten, geriet das Mauerhandwerk zunächst in Vergessenheit. Erst unter Karl dem Großen erlangte das Maurerhandwerk wieder großes Ansehen. Im 9. Jahrhundert nach Christus wurde eine Vielzahl von Burgen und Pfalzen errichtet. Diese Bauten gehen auf die Traditionen des Maurerhandwerks zurück. Die älteste bekannte Maurerordnung aus Deutschland stammt aus dem 9. Jahrhundert und wurde von Bischof Theodelach von Worms erlassen. Das erste Maurerhandwerk wurde von Kaiser Karl II. 876 in der Stadt Magdeburg errichtet.
In den folgenden zwei Jahrhunderten wurden auf Grundlage des Maurerhandwerks insbesondere Wehr- und Schutzbauten errichtet. Diese dienten auch dazu, das Handwerk zu präzisieren und auszubauen. Erst im 11. Jahrhundert begann der Bau von Kirchen nach handwerklicher Tradition. Hierbei wurde neben dem klassischen Bau viel Wert auf imposante Ausformungen und Spielereien gelegt.
Aus der langen Übung des Handwerkes entwickelte sich der romanische Stil, der nicht nur eine Unterart der Kunst, sondern auch des Handwerks darstellt.
Aus Stein wurden in dieser Zeit jedoch weiterhin nur Burgen, Schlösser, Kirchen und Paläste errichtet. Die normalen Wohnhäuser wurden weiter wie bisher gebaut.
Das Wort des Maurermeisters wurde zuerst im 7. Jahrhundert nach Christus benutzt. Ab dem 13. Jahrhundert schlossen sich Maurer zu Zünften zusammen. In der Chronik des Säckinger Frauenklosters aus dem Jahre 1336 wurde zum ersten Mal eine Frau als Maurerin erwähnt.
Bis heute hat sich das Maurerhandwerk kaum verändert. Bis auf die Einführung technischer Maschinen zur Erleichterung der Arbeit besteht das heutige Maurerhandwerk noch aus denselben Arbeitsabläufen wie auch früher.
Die Ausbildung zum Maurer besteht sowohl aus theoretischen als auch aus praktischen Inhalten.
Voraussetzung für die Ausbildung ist ein Hauptschulabschluss, ein Abschluss der Realschule oder das Abitur. Des Weiteren müssen die Auszubildenden fähig sein, in einem Team zu arbeiten, ein hohes Maß an eigener Verantwortung zu übernehmen und selbstständig zu arbeiten.
Dazu sollte ein gewisses handwerkliches Geschick des Auszubildenden kommen. Auch über technisches Verständnis sollten die Auszubildenden verfügen. Daneben muss ein Maurer schwindelfrei sein, da er sich bei dem Bau eines Hauses oft weit oben auf einem Gerüst befindet. Dazu kommt eine gute Gesundheit und Belastbarkeit.
Die Vergütung beträgt im ersten Ausbildungsjahr gut 500 Euro, im zweiten gut 800 und im dritten gut 1100 Euro.
Die Theorie lernen die Auszubildenden auf einer Berufsschule. Während der ersten beiden Jahre stehen rechtliche Unterrichtseinheiten, der Schutz der Umwelt, der Aufbau sowie die Organisation und Arbeits- sowie Ablaufpläne auf dem Lehrplan. Auch das Zeichnen und Lesen von Skizzen wird gelehrt. An praktischen Tätigkeiten wird insbesondere die Herstellung von Stoffen vermittelt. Dazu gehören Bauteile, die aus Beton oder Stahlbeton bestehen, Baukörper, die aus Steinen errichtet werden, Putze, Estriche, Bauteile für den Trockenbau und Baugruben.
Ferner lernen die Auszubildenden während der ersten zwei Lehrjahre wie sie Baustellen sichern, räumen und einrichten. Auch die Prüfung, Lagerung und Auswahl der Baustoffe wird vermittelt. Die Auszubildenden lernen, wie sie Platten und Fliesen ansetzen oder verlegen, wie Ver- und Entsorgungsleitungen verlegt und angeschlossen werden. Des Weiteren steht der Einbau von Dämmstoffen auf dem Plan. Auch das Berichtswesen und Maßnahmen zur Qualitätserhaltung sind in die Ausbildung integriert. Nach den ersten beiden Jahren der Ausbildung erfolgt die Zwischenprüfung.
Im dritten Jahr werden die Kenntnisse weiter vertieft. Dazu kommt die Sanierung, Instandsetzung und Sicherung von Baukörpern. Je nach Betrieb können zu den vorgeschriebenen Inhalten der Ausbildung auch noch weitere hinzutreten. Am Ende der Ausbildungszeit erfolgt die Gesellenprüfung. Weniger als 0,5 % der Auszubildenden eines Jahrganges sind Frauen.
Die Ausbildung des Maurers ist nach dem Berufsbildungsgesetz und der Handwerksordnung anerkannt.
Hat ein Maurer seine Gesellenprüfung abgeschlossen, kann er sich grundsätzlich noch weiter qualifizieren. So kann er sich nach Abschluss der Ausbildung und einiger Zeit an Praxiserfahrung als Meister oder Polier qualifizieren. Auch zum Bautechniker kann er sich weiterbilden. Die Weiterbildung zum Meister ist kostspielig und umfasst 1130 Unterrichtsstunden.
Als Meister ist er befugt, sich mit einem eigenen Betrieb selbstständig zu machen.
Da der Maurergeselle in seiner Ausbildung Überschneidungen mit anderen handwerklichen Berufen hat, kann er auch Weiterbildungen in diese Richtung machen, zum Beispiel zum Stuckateur oder Zimmermann.